Christina Molnar, Morteratsch Gletscher
Christina Molnar
Morteratsch Gletscher 2009-2023
„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber die grösste entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“
Nach Rumi, persischer Dichter und Philosoph (1207 bis 1273)
Vor rund 800 Jahren hat Rumi hellsichtig gesehen, was heute offensichtlich ist: Die Folgen der Klimaveränderung durch menschliches Fehlverhalten sind zerstörerisch.
Im Jahre 2009 sah ich den Morteratsch Gletscher erstmals. Ich war so fasziniert, dass ich ihn in den folgenden Jahren wiederholt besuchte. Von Jahr zu Jahr wurden die Veränderungen sichtbarer, bis 2022 die ganze Gletscherzunge geschmolzen war. Wo der Gletscher vor einigen Jahren noch bis zum Talboden hinunter gereicht hatte, glänzte nun der felsige Untergrund durch das herabfliessende Schmelzwasser. Und wo sich die Gletscherzunge einst ausgebreitet hatte, lagen Felsbrocken und Geröll - erstmals dem menschlichen Blick preisgegeben.
Neben aller Nachdenklichkeit über die Veränderungen bleibt auch Faszination. Ich bin noch immer gebannt von der kraftvollen Schönheit dieser Gegend.
Fotos philip bond photography