Andi Rieser, Nagelfluh
Gegenüberstellung vom Steinschnittbild mit der Landschaftsfotografie der Fundgegend.
Aus Buchpublikation "Nagelfluh", Andi Rieser,
Edizioni Periferia, Luzern, 2022
Seit gut zwei Jahren sammelt und bearbeitet Andi Rieser Steine, welche er an seinem Wohnort im Luzerner Napfgebiet gefunden oder bei Arbeiten aus den Felswänden herausgebrochen hat. Es handelt sich dabei um Geröll aus dem Alpenraum, vor Jahrmillionen angeschwemmt und abgelagert, welches zu einem festen Konglomerat verdichtet und eingekittet wurde, hierzulande Nagelfluh genannt. Ihre Komponenten sind unscheinbar, meist rundgeschliffen, überall und in riesigen Mengen anzutreffen. Durch das Aufschneiden mit einer Steinfräse und das nachträgliche Polieren der Schnittflächen offenbart sich in ihrem Innern eine alles andere als gewöhnliche Vielfalt an Farben, Strukturen und Formen. Das Buch zeigt eine Auswahl dieser Schnittbilder und setzt sie ihrer jeweiligen äusseren Form gegenüber. Der Blick hinein ins Innere der Steine wird mit Makroaufnahmen ergänzt und Landschaftsbildern der Fundgegend gegenübergestellt. Dabei zeigen sich Bildverwandschaften und werden Assoziationsräume geöffnet, welche den Blick ins Urzeitliche mit den formgebenden Kräften der Gegenwart verbinden. Nebst einem einführenden Text von Andi Rieser umreisst der Geologe Helmut Weissert die wissenschaftlichen Zusammenhänge und die Kuratorin Jana Bruggmann die (kunst-)historische Ausdeutung.